Das Budget für diesen Abend – knapp über 200 Euro, aus einer Rückzahlung einer studentischen Steuererklärung. Wie wir es von unseren Eltern und Großeltern gelernt haben, dürfen und müssen gute Taten auch manchmal etwas kosten. Wer nämlich sein Geld für Gutes einsetzt, den wird Allah entlohnen, so die Überzeugung. Oder wie wir halt in Bayern sagen: Vergelt’s Gott.
Zu den anfänglichen 20 Gästen stießen dann zum Nachtisch und zum Tee knapp weitere zwei Dutzend Nachzügler. Als es dann an das Spenden ging legten, alle Anwesenden einen stolzen Betrag von 650 Euro zusammen. Für uns damals als Studierende viel Geld.
Die Spenden wurden in anonymen Briefumschlägen gesammelt, aber am gleichen Abend öffentlich ausgezählt und einer gemeinsam festgelegten Hilfsorganisation weitergeleitet. Damals wie heute war die wichtigste Grundvoraussetzung: Transparenz!
Natürlich machten unzählige Fotos in den Folgetagen die Runde in den persönlichen Social Media Accounts und traten eine Entwicklung los, die wir selbst nicht so erwartet hatten. Es erreichten uns Nachrichten wie “Wieso war ich nicht eingeladen???”, “Nächstes Jahr will ich aber auch dabei sein!” oder “Ich melde mich schonmal als erste(r) an für nächstes Jahr und bringe mit…”.
Nachdem sich direkt im Anschluss des ersten Abends bereits weit über 60 Anmeldungen deutlich machten, galt es kurz nach dem Ramadanfest 2009 auf Locationsuche für das Iftar 2010 zu gehen. Neben den Anmeldungen hatten wir aber auch konstruktives und ehrliches Feedback der Gäste bekommen. Geboren war eines unserer Mottos, das uns jeher bei allen Orgasitzungen begleitet: “Nach dem Iftar ist vor dem Iftar” aber auch das Konzept der Meckerliese. Zufällig ausgewählte Freunde wurden in den Folgejahren damit beauftragt intensiv Makel zu suchen und uns diese auch ehrlich zu kommunizieren.
Lediglich ein Abend sollte es werden….dieses Jahr geht im neuen Gewand ins Zwölfte